Soziologische Systemtheorie

 

Die soziologische Systemtheorie von Niklas Luhmann ist eine der Grundtheorien für wissenschaftliche Arbeit, insbesondere der Sozialwissenschaften. Sie wurde in den 30er Jahren fachübergreifend von dem Biologen Bertalanffy entwickelt und in den 60ern auf kybernetische und chaostheoretische Überlegungen ausgedehnt. Die Überlegungen von Prigogine über die Irreversibilität von Zeitstrukturen betreffen das Selbstverständnis der Astrologie und ihr deterministisches Weltbild.

 

Nicht nur Luhmann lehnt die Möglichkeit einer "strengen Vorhersage" innerhalb der Sozialwissenschaften ab. Kybernetische Modelle an sich gehen von eine grundlegenden Prozesshaftigkeit jedes Seins aus und einer Wirklichkeit, die sich mit dem Beobachter gleichzeitig ausbildet. Wissenschaftliche Gesetzmäßigkeiten ergeben sich aus einer jeweiligen Betrachtungsweise, sie können immer auch ganz anders sein. Als beschreibende Erfahrungswissenschaft kann die Astrologie Aussagen über den Menschen in Bezug auf seine Umgebung treffen. Die Unterscheidung, die der Astrologe zwischen System und Umwelt fällt ist die der "Zeitigkeit", also der Festlegung eines Ereignisses auf einen bestimmten "Zeitcharakter", der zwischen der Biographie des einzelnen Menschen und seinen Generationsthemen eine Verbindung bildet. In diesem Sinne ist "vorhersehbar", was innerhalb eines eng gesteckten Rahmens an Voraussetzungen (Aspektbildung, Transite, Progressionen etc.) als nächstes passiert.

 

Das Seminar beschäftigt sich mit den verschiedenen Methoden der Systemtheorie und zieht sowohl eine Verbindung zur konkreten Arbeit des Astrologen also auch zu historischen Vorbildern der Phänomenologie und Hermeneutik, insbesondere von Bergson und Heidegger. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, eine Neugier auf westliche Philosophie und Soziologie aber von Vorteil.

 

Merhr auf Systemtheorie