Darmstadt hat einen Asteroiden

Aus dem Echo vom 4. August 2010 von Stefan Benz:

Nach anderen Städten werden Fregatten der Bundesmarine benannt, ICE-Züge der Bahn und Passagiermaschinen der Lufthansa. Nach Darmstadt wurde vor allem ein sehr kleines, sehr unstetes Element mit der Notrufnummer 110 im Periodensystem getauft.

Jetzt aber schaut der Heiner nachts stolz zum Himmel, wenn er an seine Heimat denkt. Denn nur zwölf Lichtminuten über seiner kleinen Stadt funkelt unendlich funzelig ein koschmischer Klumpen, der eben noch die Nummer 241418 im Kleinplaneten-Kataster trug. Für uns Lokalpatrioten eine Glückszahl, denn nun heißt der Asteroid "Darmstadt". Das ist  allemal angemessen, denn Astronomen munkeln, es sei dort fast so unwirtlich wie auf dem Friedensplatz und es gebe dort noch weniger Wasser als in der Rinne vor dem Kongresszentrum. Bei diesem Anblick werden kleine grüne Männchen ihre Tentakeln freudig schwingen. Unser Stadtmarketing sollte sich schon mal auf Tourismuswerbung vorbereiten.

Erstaunlicherweise braucht Nr. 241418 auf seiner Umlaufbahn zwischen Mars und Jupiter 5,4 Jahre, um die Sonne zu umkreisen. Das erklärt, warum hier bei uns politische Entscheidungen so lang dauern. Denn was nutzt es, dass unser Parlament im Darmstadtium tagt, wenn das Rathaus auf Planet Darmstadt steht.