Die Lebensabschnitte des Menschen

 

Ich habe eine neue Einteilung der Altersabschnitte vorgenommen, die die unterschiedliche Länger der Lebensphasen berücksichtigen. Wie in meinem Buch 'Zeitvorstellungen und Identität' beschrieben wird jede Phase durch einen Planeten regiert (siehe Alterspirale)

 

Aus: Astrologische Soziologe I:

 

Mit 3-5 Jahren regiert der Planet Merkur (Zwilling) und Erlernung eines sozialkognitiven Verhaltens nun auch im verbalen Austausch mit anderen Kindern. Wir lernen, dass  Handlungsentscheidungen von Absichten und Überzeugungen der handelnden Person abhängen und unsere eigenen Gefühle und Gedanken entsprechend auszudrücken.

 

Es folgen die beiden Planeten, die unsere Geschlechtlichkeit prägen, Venus von 5-8 Jahren für unser weibliches Empfinden für Genüsse und Sinne und Mars von 8-13 Jahren für die männlich orientierte Impulsivität und Handlungsbereitschaft. In diesen Abschnitten braucht es der Unterstützung der besonderen Bedürfnisse des  Kindes, die sich von den Eltern unterscheiden. Dieses gelingt umso besser, als in der Phase zuvor die kognitiven Fähigkeiten ausgebildet wurden und das Kind sich in Dritte hineinversetzen kann (Mentalisierung, Merkur). Man lernt von 5-8, wo man seine Bedürfnisse am besten erfüllt bekommt (Venus) und erwirbt damit die Voraussetzung, in der Phase von 8 – 13 Jahren langfristige Ziele ausdauernd zu verfolgen und gegen den Widerstand anderer durchzusetzen (Mars).

 

Die Pubertät wird von dem Planet Neptun (klassisch Jupiter in Fischen) bestimmt. In diesen Jahren von 13 – 21 finden wir in eine bewusste Einheit hinein, die uns aber mit verwirrenden Widersprüchen konfrontiert. Die Anbindung an kulturelle Wurzeln und die Unterstützung von Großeltern oder Mentoren ist von großem Wert. Diese Phase ist mit vielen Wirrungen und Abweichungen verbunden, die bei entsprechender Unterstützung zu Selbstvertrauen führen. Selbstvertrauen, dass in der darauf folgenden Phase gebraucht wird, denn es folgt mit 21-34 Jahren der längste Abschnitt der Individualisierung. Er wird von Uranus beherrscht (klassisch Saturn im Wassermann). Überraschende Wenden sind in dieser Zeit nicht ungewöhnlich; wieder und wieder werden unsere Motive geprüft und wir an die Grenzen unseres Leistungsvermögens gebracht.

 

Schließlich erleben wir Mitte Dreißig eine Art ‘zweite Geburt’ (die Zahlen sind natürlich nicht statisch absolut zu verstehen, sondern als ungefähre Abläufe, die in sich verschachtelt und zum Teil phasenverschoben auftreten). Saturn lässt uns zwischen 34 und 37 Jahren eine eigene Ordnung und Taktung finden. Dies erscheint relativ spät, wenn man bedenkt, dass der Mensch mit 18, bzw. 21 Jahren als mündig gilt. Doch hat er bis dahin  keine langfristigen Erfahrungen in der Bewältigung von Krisen und ist noch gewohnt, eher experimentell an Schwierigkeiten heranzugehen. Es folgt von 37-42 Jahren Jupiter und die Festigung unserer Wertvorstellungen und unserer Weltanschauungen, die uns mehr und mehr beschäftigen. Wir lernen, unsere Überzeugungen nun nachhaltig zu vertreten und  in Einklang mit der sozialen Wirklichkeit zu bringen.

 

Es gibt weniger Reibungsverluste und wir sind so beschäftigt mit unseren eigenen Interessen, dass wir diese Zeit im Nachhinein möglicherweise als nichts Besonderes empfinden. Je mehr Flexibilität und Offenheit wir uns in dieser Phase erworben haben, desto besser können wir die Untiefen der nächsten Phase durchlaufen und Scheuklappen ablegen. Der nachfolgende Abschnitt (42-50) stellt mit Pluto eine Prüfung dar, die Midlifecrisis, die Umstellung der Hormone und die Anforderungen in Job und Familie streben einem natürlichen Höhepunkt zu, an dem sich zeigt, ob sich unser Lebensentwurf bewährt oder nicht. Korrekturen sind weiterhin möglich; durch ‘Schattenarbeit’, Therapie und psychologische Weiterbildung.

 

Mit Lilith in Haus 7 nähern wir uns der Verwirklichung der zentralen Rolle im Leben (50-63).  Wir sind am Deszendenten des Tierkreises angelangt, am DU, und haben verinnerlicht, dass die Festigung unseres Selbstbildes ohne den Spiegel eines Anderen unmöglich ist. Wir arbeiten an Rollenbildern, feilen an unserem Ideal, und emanzipieren uns im Idealfall von den letzten Abhängigkeiten, Fremdbestimmtheit und Süchten. Von 63 bis 84 Jahren dürfen wir dann ernten, was wir gesät haben. Der Verstand ist weiterhin zu Höchstleistungen fähig, die altersmilde Lebenserfahrung hilft, sich selbst zurückzunehmen. Der letzte Abschnitt von 84 bis 118 Jahren bildet die Zugabe an ein erfülltes Leben. Immer noch bleibt der Mensch lernfähig und wandlungsbereit. Nur wenige erreichen dieses ‘biblische Alter’ bei vollem Bewusstsein, doch dann entwickeln sie sich immer noch weiter.