Typenbildung und Idealtypen

Die Sedimentationshypothese, auch lexikalische Hypothese oder lexikalischer Ansatz, bezeichnet in der Psychologie die Annahme, dass alle wichtigen Persönlichkeitseigenschaften umgangssprachlich durch Eigenschaftsworte der jeweiligen Sprache repräsentiert sind. Man unterstellt, dass die menschlichen Sprachen für alle persönlichen Eigenschaften, die bedeutsam, interessant oder nützlich sind oder waren, im Laufe der Zeit spezielle Wörter entwickelt haben. Mit der Wichtigkeit individueller Persönlichkeitsunterschiede stieg dabei auch die Wahrscheinlichkeit dafür, dass die Sprache ein gesondertes Wort hervorbrachte. Die Sammlung der Begriffe eines Sprachraumes, mit denen individuelle Unterschiede beschrieben werden können, sollte den Bereich der relevanten individuellen Differenzen abdecken. Sie ist eine der wichtigsten und am meisten gebrauchten wissenschaftlichen Theorien der differentiellen und Persönlichkeitspsychologie. Unter anderem wurden die Big Five-Persönlichkeitsmerkmale aus einer lexikalischen Analyse gewonnen. Aus Tausenden von Adjektiven zur Bezeichnung der Persönlichkeit haben Psychologen mit Hilfe statistischer Verfahren die entscheidenden Dimensionen ermittelt.