Die neuen Erhöhungen und Freuden

 

Zu dem System der Regenten und Erhöhungen kommen nun 12 weitere Planeten in ihrer „Freude“, ein System, dass klassisch (7 Planeten) nur wenig Verbreitung fand. Innerhalb des 12er Systems aber entsteht eine Symmetrie, die jedem Zeichen nunmehr exakt drei Planeten zuweist, die sozusagen die Färbung des Zeichens bestimmen. Es macht Sinn, die 36 zu vergebenden Plätze so zu verteilen, dass folgende Konstellationen ausgeschlossen sind:

a)      Wiederholung von Zweierkombinationen

b)      Gegenüberstellung von Planeten

c)      Dopplungen von „Komplementären“ (z.B. Venus und Mars)

Es gibt nicht viele Möglichkeiten dieser Anordnung (ich habe nur eine einzige gefunden) und so ergeben sich die „Freuden“ nach der Festlegung der neuen Erhöhungen quasi von selbst. Somit definieren sich auch Beziehungen der Sternzeichen untereinander. Mars im Widder verbindet beispielsweise diesen mit dem Steinbock, weil er dort erhöht steht und mit dem Schützen, weil er sich dort in Freude befindet (Pfeil). Alle drei Zeichen sind durch die Marssymbolik vereint und den entsprechenden Betonung, die durch die Kombination gegeben ist (feurig, kardinal, hart, aktiv). Sie ist quasi das „abgeleitete“ Merkmal des Planeten Mars, der zweimal feurig (Widder, Schütze), zweimal kardinal (Widder, Steinbock), zweimal hart (Widder, Steinbock) und zweimal aktiv (Widder, Schütze) ist.

Es ist und war die Kunst der Deutung, die Gegensätze nicht als Wertungen, sondern als Spannungsfeld zu beschreiben, das Entwicklung erlaubt. Entwicklung kann es dialektisch nur in einem Spannungsfeld von Gegensätzen geben. Das persönliche Erleben unterscheidet sich oft von der äußeren Beurteilung. Horoskope mit vielen widersprechenden, passiven und harten Anteilen sind nicht negativer, als Horoskope mit resonierenden, aktiven und weichen Anteilen, nur weil kulturell unsere Bewertung für diese Eigenschaften positiv besetzt ist. Positiv ist letztendlich immer nur die Entwicklung selbst. Ein „widersprechender, passiver und harter Mensch steht nicht im Horoskop, sondern entsteht aus der Unfähigkeit des Deuters, die Gegensätze so zum Ausdruck zu bringen, dass das Potential für Leichtigkeit, Aktivität, und Resonanz erscheint. Gerade Spannungs-horoskope bringen erfahrungsgemäß Menschen hervor, die in ihrer Umgebung viel bewirken und anderen helfen, ihre schwierigen Seiten besser zu erkennen. Ein Horoskop, ein Mensch, braucht aktive wie passive Anteile, harte wie weiche und resonierende wie widersprechende Trigger.

Es gibt also vier Bewertungskategorien:

 

1.      Qualitäten (kardinal, fix, veränderlich)

2.      Elemente (Erde, Wasser, Feuer, Luft)

3.      Polarisierung (aktiv, passiv)

4.      Komplementäre (Weiche und Harte Planeten)[1]

 

Signifikatoren

Referenten

1. Dekade

Regentschaft

2. Dekade

Erhöhung

3. Dekade

Freude

Betonung

Widder

Mars

Sonne

Pluto

Feuer, aktiv, fix, hart

Stier

Venus

Mond

Chiron

Erde, Passiv, kard., weich

Zwilling

Merkur

Uranus

Sonne

Luft, Aktiv, fix, hart

Krebs

Mond

Jupiter

Merkur

aktiv, veränderlich, weich

Löwe

Sonne

Lilith

Venus

Fix, aktiv, weich

Jungfrau

Chiron

Merkur

Saturn

Erde, passiv, veränd., hart

Waage

Lilith

Saturn

Uranus

Luft, aktiv, kardinal, hart

Skorpion

Pluto

Neptun

Lilith

Wasser, passiv, weich

Schütze

Jupiter

Chiron

Mars

Feuer, aktiv, veränderlich,

Steinbock

Saturn

Mars

Neptun

passiv, Kardinal,  hart

Wassermann

Uranus

Pluto

Mond

Wasser, passiv, fix, hart

Fische

Neptun

Venus

Jupiter

passiv, Veränderlich, weich,

 

 

Regent

Erhöhung

Freude

Betonung (2)

Mars

Widder

Steinbock

Schütze

Feurig, kardinal,  hart, aktiv

Venus

Stier

Fische

Löwe

Fix, weich, passiv

Merkur

Zwilling

Jungfrau

Krebs

Veränderlich, weich, passiv

Mond

Krebs

Stier

Wasserm

Fix, weich, passiv

Sonne

Löwe

Widder

Zwilling

Feurig, hart, aktiv (3),

Chiron

Jungfrau

Schütze

Stier

Veränderlich, Erdig, weich, passiv

Lilith

Waage

Löwe

Skorpion

Kardinal, hart, aktiv

Pluto

Skorpion

Wassermann

Widder

Fix, hart (3), aktiv

Jupiter

Schütze

Krebs

Fisch

Veränderlich, weich (3), passiv

Saturn

Steinbock

Waage

Jungfrau

Kardinal, erdig, hart, passiv

Uranus

Wassermann

Zwilling

Waage

Luftig (3), weich, aktiv (3),

Neptun

Fische

Skorpion

Steinbock

wässrig, hart, passiv (3),

Sonne, 3x Weiblich, Löwe, Venus, Lilith

Bei der Venus sind die Elemente alle drei unterschiedlich, so dass nur eine Definierung über fixe Zeichen (Stier, Löwe), weiche (und passive) Zeichen (Stier, Fische) bleibt - dieselbe Definition wie die des Mondes, was zu einer Vermischung ihrer Charaktere führt und möglicherweise mit der irgendwann in der patriarchalischen Geschichten erfolgten Zuweisung zu einem weiblichen Geschlecht zu tun hat.[2] Der Mond steht mit den Zeichen Stier und Krebs für schwer zu deutende Gefühlsanteile, er hat aber auch eine kreative Seite durch den Wassermann. Er ist für mich als Regent über ein kardinales Zeichen ein männlicher Planet, auch wenn seine Ausrichtung fix und weich ist, das Geschlecht hat wie gesagt für mich nichts mit der Einteilung in passiv und aktiv, bzw. hart und weich zu tun. Die Venus hingegen ist ihrer Regentschaft über Stier und Fische sensibel und aufnahmefähig, kann im Löwen aber auch radikal und egoistisch wirken.

Der einzige Planet, der in diesem System noch eine fixe Betonung hat, ist  der Pluto, der über das Zeichen Skorpion regiert, das wegen seiner dunklen Marskräfte historisch negative bewertet wurde. Er ist nicht weich und passiv, sondern hart und aktiv und entspricht damit dem Ideal einer empathischen aber durchgreifenden Führungskraft. Der Pluto steht in Skorpion, Wassermann und Widder in drei klassisch starken Zeichen mit machtbetonten Aspekten, womit sich der Kreis zur klassischen Deutung wieder schließt. Lilith schließlich (als Planet mit einem weiblichen Namen in einem männlichen Zeichen, Waage) hat harte Qualitäten (Löwe, Skorpion), ist aber ursprünglich ein weicher Planet, so dass sie in der Gesellschaft eine ambivalente Rolle einnimmt.

 


[1] Siehe Kapitel Leitbildorientierung

[2] Ich gehe davon aus, dass der Tierkreis und die Zuweisung der Planeten älter ist als die vor ca. 7000 Jahre einsetzende Patriarchalisierung der Gesellschaft.